Digitale Plattformen im Recruiting unterscheiden sich heute kaum noch voneinander. Jobbörsen, Formulare, Newsletter – all das gehört zum Standard. Umso größer war bei ZAG der Anspruch, beim Website-Relaunch nicht nur aufzuholen, sondern bewusst neue Wege zu gehen. Eine der zentralen Innovationen: der Einsatz von KI-Avataren.
Ausgangspunkt: Der Wunsch nach „Next Level“
Die Geschäftsführung von ZAG hat von Anfang an betont, dass der Relaunch nicht einfach eine weitere Website werden sollte. Das neue Corporate Design hatte bereits die Basis für eine zukunftsfähige Markenausrichtung gelegt. Das User Interface der Webseite sollte dem in nichts nachstehen: Es wurden auf Basis künstlicher Intelligenz Avatare erstellt, die die NutzerInnen interaktiv durch die Webseite leiten – über bewegtes Bild und mit direkter Ansprache der jeweils verantwortlichen ZAG-Mitarbeitenden. Ein sichtbares Signal, dass ZAG den digitalen Wandel aktiv gestaltet.
Warum KI-Avatare?
Die Avatare sollten vor allem zwei Funktionen erfüllen:
- Nutzerführung: Bewerbende und Unternehmen werden aktiv durch die Website begleitet, statt sich selbst orientieren zu müssen.
- Innovationssignal: Der Einsatz neuer Technologien zeigt, dass ZAG bereit ist, neue Standards in der Nutzerführung zu definieren und weiterzuentwickeln.
Damit wurde ein Feature eingeführt, das im Markt noch wenig verbreitet ist und gerade deshalb Differenzierung schafft.
Umsetzung unter realen Bedingungen
Die Integration der Avatare verlief nicht ohne Hürden. Ein wichtiger Einflussfaktor sind die Videos der Mitarbeitenden, die der KI-Avatar widerspiegeln soll und welche als Basis fungieren. Sie bestimmen maßgeblich die Qualität der Avatare und müssen viele Anforderungen erfüllen.. Entscheidend war jedoch die Haltung, mit der ZAG und Lichtblick das Thema angingen: statt Perfektion abzuwarten, wurde das Feature bewusst in einem frühen Stadium der Entwicklung (MVP) auf der Webseite eingebunden.
Dieser Schritt ermöglicht es, frühzeitig echte Nutzerreaktionen und Learnings zu sammeln, statt in endlosen Optimierungsschleifen zu verharren. Für ein Unternehmen mit der Größe und Komplexität von ZAG war das ein klares Bekenntnis zu einer praxisorientierten, iterativen Vorgehensweise.
Learnings für die Praxis
Aus dem Projekt lassen sich mehrere konkrete Erkenntnisse ableiten:
- Innovation braucht Mut: Nicht jedes Feature ist beim Go-live perfekt. Entscheidend ist, es früh genug zu testen und auf Basis realer Daten zu verbessern.
- Qualität hängt von den Basics ab: Bei KI-Avataren bestimmt das Ausgangsmaterial (Input-Videos) maßgeblich das Ergebnis. Hier lohnt es sich, in Vorbereitung und Produktion zu investieren.
- Avatare sind kein Selbstzweck: Sie entfalten ihren Wert erst, wenn sie klar auf die Nutzerführung einzahlen und die Journey tatsächlich verbessern.
- Strategische Einbettung ist entscheidend: Ein einzelnes Feature macht keine digitale Transformation. Erst im Zusammenspiel mit Positionierung, Content und Technik entsteht ein stimmiges Gesamtbild.
Fazit
Die KI-Avatare bei ZAG sind ein strategischer Impuls: Sie zeigen, wie Unternehmen im Recruiting mit neuen Technologien experimentieren können – bewusst pragmatisch, mit dem Ziel, zu lernen und Schritt für Schritt besser zu werden. Für ZAG war das ein wichtiger Meilenstein, um den Anspruch „Next Level“ nicht nur zu formulieren, sondern auch sichtbar umzusetzen.