UX Research vereinfacht: Die wichtigsten Methoden erklärt

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UX Research

Definition der UX Research

Pro­dukt­de­sign ist ein wesent­li­cher Bestand­teil jedes Pro­duk­ti­ons­pro­zes­ses. UX-For­schung ermög­licht es, Daten zu sam­meln, zu ana­ly­sie­ren und zu ver­ste­hen, um die Ent­schei­dun­gen in der Design­pha­se zu infor­mie­ren. UX-For­schung umfasst, ist aber nicht beschränkt auf Beob­ach­tun­gen, Befra­gun­gen und ein­ge­hen­de For­schung dar­über, wie Nutzer mit dem betref­fen­den Pro­dukt oder der Dienst­leis­tung inter­agie­ren. Da Feed­back bereit­ge­stellt wird, dient es dazu, Designs zu ver­fei­nern, um intui­ti­ver zu werden und bes­ser den Bedürf­nis­sen der Nutzer des Pro­dukts oder der Dienst­leis­tung zu entsprechen.

Wichtigkeit der UX Research

Die Durch­füh­rung von UX-For­schung ist wäh­rend des Pro­dukt­de­signs und der ‑ent­wick­lung uner­läss­lich, da sie den Betei­lig­ten Infor­ma­tio­nen über ver­schie­de­ne Aspek­te lie­fert, wie Nutzer mit ihrem Pro­dukt inter­agie­ren. Dies dient dazu, die Art der Nut­zer­inter­ak­ti­on mit dem Pro­dukt zu steu­ern, etwa­ige Ver­fei­ne­run­gen vor­zu­neh­men, die die Nütz­lich­keit erhö­hen, und das Pro­dukt inter­es­san­ter und anspre­chen­der zu gestal­ten, um das Niveau der Nut­zer­zu­frie­den­heit zu verbessern.

Durch die Durch­füh­rung von UX-For­schung erhal­ten Pro­dukt­de­si­gner wich­ti­ge Ein­bli­cke in die Bedürf­nis­se, Vor­lie­ben, Abnei­gun­gen und ande­re Moti­va­ti­ons­fak­to­ren der Nutzer, die das Pro­dukt für sie attrak­ti­ver machen. Durch daten­ge­stütz­te Ent­wick­lun­gen kön­nen Unter­neh­men her­aus­fin­den, wel­che Aspek­te ihres Pro­dukts ver­bes­sert werden müs­sen und wie sie Res­sour­cen ver­tei­len soll­ten, um die Ver­bes­se­run­gen mit dem größ­ten Ein­fluss zu priorisieren.

Der wahre Gewin­ner auf dem Markt ist der­je­ni­ge, der neue Ideen annimmt und zeit­ge­nös­si­sche Trends berück­sich­tigt. Nut­zer­for­schung ermög­licht einen robus­te­ren Wett­be­werbs­vor­teil im Pro­dukt­de­sign, indem Trends iden­ti­fi­ziert und Pro­duk­te von Wett­be­wer­bern unter­sucht werden. Wei­te­re Ein­bli­cke erhal­ten For­scher durch Nut­zer­inter­views, Umfra­gen und ande­re Test­me­tho­den, da sie direk­tes Feed­back über die Inter­ak­ti­on der Ziel­grup­pe mit dem Pro­dukt erhalten.

Das Feed­back ist von unschätz­ba­rem Wert, da das Unter­neh­men ver­steht, wonach ein Kunde in einem Pro­dukt sucht. Noch wich­ti­ger ist die Tat­sa­che, dass es Schwä­chen oder Ver­bes­se­rungs­wün­sche auf­zeigt, die dann in eine zukünf­ti­ge Desi­gni­te­ra­ti­on ein­flie­ßen kön­nen, durch sorg­fäl­ti­ge Ana­ly­se von Daten­punk­ten mit Werk­zeu­gen wie Hot­jar und Goog­le Ana­ly­tics. Die sys­te­ma­ti­sche Über­wa­chung der Nut­zer­inter­ak­ti­on mit dem Pro­dukt lie­fert wert­vol­le Ein­bli­cke in Anpas­sun­gen, die dem Design des Pro­dukts zugu­te­kom­men wür­den, sowie in die Aus­wir­kun­gen sol­cher Ände­run­gen auf die Nutzerbindung.

Ins­ge­samt zeigt die UX-For­schung Berei­che auf, in denen das Pro­dukt ver­bes­sert werden kann, sowie Mög­lich­kei­ten zur Ver­bes­se­rung. Durch UX-For­schung ver­ste­hen Unter­neh­men, was gut funk­tio­niert, was nicht funk­tio­niert, was gut funk­tio­niert oder bes­ser funk­tio­nie­ren könn­te, und nut­zen die­ses Wis­sen, um in die­sen Design­be­rei­chen zu ver­bes­sern, die Nutzer bes­ser zufrie­den­zu­stel­len und ihren Umsatz durch erfolg­rei­che Imple­men­tie­rung rele­van­ter Ände­run­gen zu steigern.

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Die Rolle der UX Research bei der Unterstützung von Unternehmen

Die durch UX-For­schung erziel­ten Pro­dukt­ver­bes­se­run­gen bie­ten dem Unter­neh­men meh­re­re wesent­li­che Vor­tei­le, ein­schließ­lich der Auf­merk­sam­keit poten­zi­el­ler Kun­den (durch Anmel­dun­gen), Kon­ver­sio­nen (erhöh­te Ver­käu­fe) und einer Stei­ge­rung der Kun­den­zu­frie­den­heit. Letz­te­res führt zu posi­ti­ven Rück­mel­dun­gen, bes­se­ren Bewer­tun­gen und höhe­ren NPS (Net Pro­mo­ter Scores). Zufrie­de­ne Kun­den werden zu Stamm­kun­den, da ihre Loya­li­tät zukünf­ti­ge Ein­nah­men sich­ert. Auf der Kos­ten­sei­te führt eine bes­se­re Nut­zer­inter­ak­ti­on mit Pro­duk­ten zu weni­ger Kun­den­ser­vice-Inter­ak­tio­nen, was die Kos­ten in die­sem Bereich senkt.

Mit ande­ren Wor­ten, UX-For­schung führt nicht nur zu einer all­ge­mei­nen Ver­bes­se­rung des Nut­zer­er­leb­nis­ses, son­dern ihre Inte­gra­ti­on in den Design- und Ent­wick­lungs­pro­zess zahlt sich auch finan­zi­ell aus, indem sie Unter­neh­men Geld und Zeit spart und gleich­zei­tig ein bes­se­res Ver­ständ­nis ihrer Ziel­grup­pe ermög­licht, ein­schließ­lich detail­lier­ter Ein­bli­cke in Nut­z­er­zie­le, men­ta­le Model­le und Schmerzpunkte.

Typen von UX-Forschungsmethoden

Das Ver­ständ­nis, wie und warum Pro­ble­me gelöst werden, treibt effek­ti­ve qua­li­ta­ti­ve UX-For­schungs­me­tho­den an, wäh­rend quan­ti­ta­ti­ve Maß­nah­men tat­säch­li­che Kenn­zah­len (wie viele, wie viel usw.) lie­fern, die Unter­neh­men hel­fen, Res­sour­cen ange­mes­sen zuzu­wei­sen und poten­zi­ell signi­fi­kan­te Pro­ble­me mit dem Design und der Metho­dik dahin­ter zu lösen.

Qualitative UX-Forschungsmethoden

Das Ver­ständ­nis von Mei­nun­gen, Moti­va­tio­nen und Erfah­run­gen, oder mit ande­ren Wor­ten, warum Nutzer sich auf bestimm­te Weise ver­hal­ten, wenn sie mit Pro­duk­ten inter­agie­ren, steht im Mit­tel­punkt der qua­li­ta­ti­ven UX-For­schungs­me­tho­dik. Wenn ein Unter­neh­men ein bes­se­res Ver­ständ­nis für das Nut­zer­ver­hal­ten hat, kann es fei­ne­re Lösun­gen für Dinge erar­bei­ten, mit denen die Nutzer nicht voll­stän­dig zufrie­den sind. Zu sol­chen Metho­den gehö­ren Nut­zer­inter­views, Tage­buch­stu­di­en und Eth­no­gra­fie sowie die Nut­zung von Fokusgruppen.

Interviews

Erfor­schun­gen von Nut­zer­hal­tun­gen, Erfah­run­gen, Vor­lie­ben und Ver­hal­tens­wei­sen werden am bes­ten von den Nut­zern selbst ver­mit­telt, was Nut­zer­inter­views zu einer äußerst effek­ti­ven Metho­de der qua­li­ta­ti­ven For­schung macht. Durch struk­tu­rier­te, geziel­te Gesprä­che mit Nut­zern, die teil­neh­men möch­ten, kön­nen For­scher Nutzer auf prag­ma­ti­scher und psy­cho­lo­gi­scher Ebene ver­ste­hen. Sol­che Inter­views kön­nen ent­we­der tele­fo­nisch, per Video oder in per­sön­li­chen Sit­zun­gen durch­ge­führt werden.

Die Daten, die aus Nut­zer­inter­views gewon­nen werden, kön­nen dann dazu bei­tra­gen, die zukünf­ti­gen Ent­schei­dun­gen des Unter­neh­mens in Bezug auf Design und Ent­wick­lung zu infor­mie­ren und zu len­ken. Nach aus­rei­chen­den Inter­view-Sit­zun­gen im Q&A‑Format wird ein UX-For­scher bes­ser ver­ste­hen, wie Nutzer mit dem Ser­vice oder Pro­dukt des Unter­neh­mens inter­agie­ren. In die­sen Inter­views kön­nen Nutzer auch bis­her nicht berück­sich­tig­te Aspek­te eines Pro­dukts anspre­chen, die pro­ble­ma­tisch sind – wert­vol­le Infor­ma­tio­nen für Design­ver­bes­se­run­gen, die viele quan­ti­ta­ti­ve Metho­den mög­li­cher­wei­se nicht liefern.

UX-For­scher, die effek­ti­ve Nut­zer­inter­views durch­füh­ren, stel­len sicher, dass die Inter­views aus sorg­fäl­tig for­mu­lier­ten Fra­gen bestehen, die nicht sug­ges­tiv oder füh­rend sind. Statt­des­sen sind die Fra­gen offen, und wäh­rend der Nutzer im Inter­view ant­wor­tet, soll­ten For­scher die Ant­wor­ten auf­merk­sam betrach­ten und Fol­ge­fra­gen stel­len. Diese Fra­gen soll­ten auch beinhal­ten, wel­che Art von Lösun­gen die Nutzer der­zeit ver­wen­den, um die Pro­ble­me zu bewäl­ti­gen, die sie mit dem Pro­dukt haben. Auf diese Weise kann das Design ver­fei­nert werden, um der Ziel­grup­pe zu hel­fen, ihre Bedürf­nis­se zu erfül­len, und mög­li­che Lösun­gen gefun­den werden. Für opti­ma­le Ergeb­nis­se und über­zeu­gen­de Inter­views gewin­nen Inter­view­er am meis­ten aus die­ser qua­li­ta­ti­ven Metho­de, indem sie über aus­ge­zeich­ne­te Zuhör­fä­hig­kei­ten ver­fü­gen, die es ihnen ermög­li­chen, die Hin­wei­se des Inter­view­ten zu erken­nen und zeit­nah rele­van­te Fra­gen zu stel­len. Durch solch eine Vor­ge­hens­wei­se kann die For­schung wert­vol­le Ein­bli­cke gewin­nen, die zukünf­ti­ge Design- und Ent­wick­lungs­ent­schei­dun­gen zur bes­se­ren Nut­zer­zu­frie­den­heit unterstützen.

Tagebuchstudien

Eines der wich­tigs­ten Dinge in jedem For­schungs­be­reich, der Nutzer umfasst, ist das Ver­ständ­nis ihrer Hal­tun­gen, Erfah­run­gen und Ver­hal­tens­wei­sen in Bezug auf Situa­tio­nen in ihrem täg­li­chen Leben auf einer brei­te­ren Ebene. Ein leis­tungs­fä­hi­ges Werk­zeug, das UX-For­scher zu die­sem Zweck nut­zen kön­nen, ist ESM oder Expe­ri­ence Sam­pling Method (manch­mal bekannt als Tage­buch­stu­di­en). Die Teil­neh­mer an einer ESM-Stu­die haben die Auf­ga­be, ein Jour­nal über Gedan­ken und/oder Gefüh­le zu füh­ren, die sie den gan­zen Tag über haben. Die Ergeb­nis­se lie­fern Ein­bli­cke in täg­li­che Akti­vi­tä­ten, Gewohn­hei­ten, Über­le­gun­gen usw., die tra­di­tio­nel­le­re For­schungs­me­tho­den mög­li­cher­wei­se nicht offenbaren.

Wäh­rend ein Nutzer in einem Inter­view viele Infor­ma­tio­nen dar­über geben kann, wie er zu einem bestimm­ten Zeit­punkt mit einem Pro­dukt inter­agiert, ermög­licht das Füh­ren eines Tage­buchs der For­schung, die Erfah­run­gen der lang­fris­ti­gen Pro­dukt­in­ter­ak­ti­on zu mes­sen. Viele Pro­ble­me tre­ten bei wie­der­hol­ten Nut­zun­gen auf, die bei einer ein­ma­li­gen Inter­ak­ti­on mög­li­cher­wei­se nicht offen­sicht­lich sind. Die Daten werden dann als Ver­gleichs­va­ria­ble gegen­über ande­ren Arten von qua­li­ta­ti­ven Stu­di­en ver­wen­det, ein­schließ­lich Fokus­grup­pen und Nutzerinterviews.

Ein bedeu­ten­der Vor­teil sol­cher Stu­di­en ist, dass sie immersiv sind, sodass For­scher ein tie­fe­res Ver­ständ­nis für die Inter­ak­ti­on zwi­schen Nutzer und Pro­dukt erhal­ten kön­nen. Labor­ex­pe­ri­men­te sowie viele ande­re For­schungs­ar­ten kön­nen keine Infor­ma­tio­nen über diese lang­fris­ti­gen Ver­hal­tens­wei­sen lie­fern. Dar­über hin­aus hel­fen Tage­buch­stu­di­en, die Moti­va­tio­nen und Trei­ber der Nutzer zu kon­tex­tua­li­sie­ren. ESM ist nicht nur qua­li­ta­tiv wert­voll, wie zum Bei­spiel das Sam­meln von Beschrei­bun­gen oder Kom­men­ta­ren wäh­rend der Inter­ak­ti­on eines Nut­zers mit einem Pro­dukt, son­dern kann auch quan­ti­ta­ti­ve Infor­ma­tio­nen lie­fern, wie häu­fig ein Nutzer mit dem Pro­dukt inter­agiert und wann dies geschieht. Dies ermög­licht eine brei­te­re Betrach­tung lang­fris­ti­ger Nut­zer­ver­hal­tens­wei­sen sowie bestimm­ter wie­der­hol­ter Ten­den­zen wäh­rend der Nut­zung eines Produkts.

Ein wei­te­rer Vor­teil der lang­fris­ti­gen Eva­lu­ie­rung ist die Fähig­keit der For­scher, zu notie­ren, wie sich das Ver­hal­ten eines Nut­zers im Laufe der Zeit bei der Inter­ak­ti­on mit dem Pro­dukt ver­än­dert. Dies lie­fert wert­vol­le Ein­bli­cke dar­über, wel­che lang­fris­ti­gen Ände­run­gen mög­li­cher­wei­se erfor­der­lich sind, um den Design­pro­zess zu verbessern.

Statt sich auf labor­ge­stütz­te Expe­ri­men­te zu ver­las­sen, die künst­li­che Ergeb­nis­se lie­fern könn­ten, oder nur auf eine Hand­voll Inter­view­fra­gen, ermög­li­chen Tage­buch­stu­di­en eine reale Beob­ach­tung von Nut­zer­ver­hal­tens­wei­sen, die für UX-For­scher ent­schei­dend sind. In unse­rer Zusam­men­ar­beit mit Slack führ­ten wir umfas­sen­de UX-For­schung durch, ein­schließ­lich eth­no­gra­fi­scher Stu­di­en, um das Nut­zer­ver­hal­ten und die Bedürf­nis­se tief zu ver­ste­hen. Durch die Beob­ach­tung, wie Nutzer Slack in ihren täg­li­chen Arbeits­ab­läu­fen ver­wen­de­ten, erlang­ten wir wert­vol­le Ein­bli­cke, die zu signi­fi­kan­ten Ver­bes­se­run­gen im Pro­dukt­de­sign führten.

Fokusgruppen

Fokus­grup­pen sind eine qua­li­ta­ti­ve UX-For­schungs­me­tho­de, bei der ein For­scher qua­li­ta­ti­ves Feed­back von einer klei­nen Grup­pe von Per­so­nen zu einem Pro­dukt sam­melt. Wäh­rend die Teil­neh­mer einer Fokus­grup­pe oft zufäl­lig aus­ge­wählt werden, kön­nen auch geziel­te Teil­neh­mer basie­rend auf bestimm­ten demo­gra­fi­schen oder Ver­hal­tens­merk­ma­len ein­ge­la­den werden.

Fokus­grup­pen sind effek­ti­ve Werk­zeu­ge, um eine Viel­zahl von Mei­nun­gen zu einem bestimm­ten Thema zu sam­meln. Sie ermög­li­chen es den Teil­neh­mern, ihre Gedan­ken in einer struk­tu­rier­ten Dis­kus­si­ons­run­de zu tei­len. Ein mode­rier­ter Gesprächs­leit­fa­den, der offe­ne Fra­gen ent­hält, wird ver­wen­det, um die Dis­kus­si­on zu lei­ten und sicher­zu­stel­len, dass alle rele­van­ten Themen ange­spro­chen werden. Die Teil­nah­me an Fokus­grup­pen ermög­licht es For­schern, Mus­ter und Trends im Feed­back der Teil­neh­mer zu iden­ti­fi­zie­ren, was zu einem tie­fe­ren Ver­ständ­nis der Nut­zer­be­dürf­nis­se und ‑erfah­run­gen führt.

Diese Metho­de eig­net sich beson­ders gut, um Mei­nun­gen zu spe­zi­fi­schen Aspek­ten eines Pro­dukts zu sam­meln, die mög­li­cher­wei­se nicht in Ein­zel­in­ter­views oder ande­ren For­schungs­sze­na­ri­en zur Spra­che kom­men. Bei rich­ti­ger Durch­füh­rung kann eine Fokus­grup­pe eine reich­hal­ti­ge und viel­sei­ti­ge Per­spek­ti­ve auf die Nut­zer­er­fah­run­gen und ‑erwar­tun­gen bieten.

Quantitative UX-Forschungsmethoden

Quan­ti­ta­ti­ve UX-For­schungs­me­tho­den kon­zen­trie­ren sich auf mess­ba­re Daten und Zah­len, die Auf­schluss über das Nut­zer­ver­hal­ten und die Inter­ak­tio­nen mit einem Pro­dukt geben. Diese Metho­den lie­fern empi­ri­sche Bewei­se, die das Ver­ständ­nis für die Wirk­sam­keit und Effi­zi­enz eines Pro­dukts erwei­tern. Zu den wich­tigs­ten quan­ti­ta­ti­ven Metho­den gehö­ren Umfra­gen, Usa­bi­li­ty-Tests und die Ana­ly­se von Nutzerdaten.

Umfragen

Umfra­gen sind eine weit ver­brei­te­te quan­ti­ta­ti­ve For­schungs­me­tho­de, bei der eine fest­ge­leg­te Anzahl von Fra­gen an eine grö­ße­re Grup­pe von Per­so­nen gestellt wird, um ihre Mei­nun­gen, Erfah­run­gen und Ver­hal­tens­wei­sen zu erfas­sen. Die Ant­wor­ten werden dann sta­tis­tisch ana­ly­siert, um Mus­ter und Trends zu iden­ti­fi­zie­ren. Diese Metho­de ermög­licht es For­schern, reprä­sen­ta­ti­ve Daten zu sam­meln, die Auf­schluss dar­über geben, wie die Mehr­heit der Nutzer auf bestimm­te Aspek­te eines Pro­dukts reagiert.

Umfra­gen kön­nen ver­schie­de­ne For­ma­te anneh­men, ein­schließ­lich geschlos­se­ner Fra­gen mit vor­de­fi­nier­ten Ant­wort­mög­lich­kei­ten und offe­ner Fra­gen, bei denen die Teil­neh­mer ihre Ant­wor­ten in eige­nen Wor­ten geben kön­nen. Die gesam­mel­ten Daten kön­nen ver­wen­det werden, um Hypo­the­sen zu tes­ten, bestimm­te Nut­zer­seg­men­te zu iden­ti­fi­zie­ren und fun­dier­te Ent­schei­dun­gen über Pro­dukt­ver­bes­se­run­gen zu treffen.

Usability-Tests

Usa­bi­li­ty-Tests sind eine wich­ti­ge quan­ti­ta­ti­ve Metho­de zur Bewer­tung der Benut­zer­freund­lich­keit eines Pro­dukts. Bei die­ser Metho­de werden Nutzer gebe­ten, bestimm­te Auf­ga­ben oder Sze­na­ri­en mit dem Pro­dukt durch­zu­füh­ren, wäh­rend ihre Inter­ak­tio­nen beob­ach­tet und auf­ge­zeich­net werden. Die Test­ergeb­nis­se werden dann ana­ly­siert, um Pro­ble­me und Schwie­rig­kei­ten zu iden­ti­fi­zie­ren, die die Nut­zer­er­fah­rung beein­träch­ti­gen könnten.

Usa­bi­li­ty-Tests kön­nen sowohl in einem Labor­um­feld als auch remo­te durch­ge­führt werden. Die gesam­mel­ten Daten, ein­schließ­lich der Zeit, die für die Durch­füh­rung von Auf­ga­ben benö­tigt wird, der Feh­ler­quo­te und der Zufrie­den­heit der Nutzer, bie­ten wert­vol­le Ein­bli­cke in die Effek­ti­vi­tät und Effi­zi­enz des Pro­dukts. Diese Infor­ma­tio­nen sind ent­schei­dend für die Opti­mie­rung der Benut­zer­freund­lich­keit und die Ver­bes­se­rung der Gesamterfahrung.

A/B Testmethoden

Die Ana­ly­se von Nut­zer­da­ten bezieht sich auf die Unter­su­chung von quan­ti­ta­ti­ven Daten, die durch die Nut­zung eines Pro­dukts gene­riert werden. Dies umfasst Metri­ken wie Sei­ten­auf­ru­fe, Klicks, Absprungra­ten und Kon­ver­si­ons­ra­ten. Tools wie Goog­le Ana­ly­tics und Hot­jar ermög­li­chen es For­schern, diese Daten zu sam­meln und zu ana­ly­sie­ren, um das Ver­hal­ten der Nutzer zu ver­ste­hen und poten­zi­el­le Pro­ble­me zu identifizieren.

Durch die Ana­ly­se von Nut­zer­da­ten kön­nen For­scher Mus­ter im Nut­zer­ver­hal­ten erken­nen, bei­spiels­wei­se wel­che Funk­tio­nen am häu­figs­ten genutzt werden und wo Nutzer mög­li­cher­wei­se auf Schwie­rig­kei­ten sto­ßen. Diese Erkennt­nis­se kön­nen genutzt werden, um geziel­te Ver­bes­se­run­gen vor­zu­neh­men und die Nut­zer­er­fah­rung zu optimieren.

Verhaltensdatenanalyse

Der effek­tivs­te Aspekt der UX-For­schung ist ihre Fähig­keit, tief in die Benut­zer­er­fah­rung ein­zu­tau­chen und wich­ti­ge Erkennt­nis­se durch die gesam­mel­ten Daten zu gewin­nen. Sie ermög­licht es For­schern, die Bedürf­nis­se, Ver­hal­tens­wei­sen, Moti­va­tio­nen und Prä­fe­ren­zen der Nutzer in Bezug auf Pro­duk­te und Dienst­leis­tun­gen bes­ser zu ver­ste­hen. Sobald die Inter­ak­ti­ons­da­ten zwi­schen Nut­zern und Pro­dukt ana­ly­siert werden, ent­ste­hen Mus­ter und Trends, die es den For­schern ermög­li­chen, zu erken­nen, wel­che Funk­tio­nen leich­ter ver­ständ­lich sind, wel­che Navi­ga­ti­on ver­bes­sert werden kann, wie viel Zeit ein Nutzer mit einem bestimm­ten Aspekt der Nut­zung des Pro­dukts ver­bringt und ande­re umsetz­ba­re Erkennt­nis­se, die einen opti­mier­ten Design- und Ent­wick­lungs­pro­zess für das Pro­dukt vorantreiben.

Jedoch ist die Daten­samm­lung allein von wenig Nut­zen, es sei denn, sie kann auf sinn­vol­le Weise visua­li­siert und auf beson­ders inter­es­san­te Aspek­te abge­fragt werden. Bei digi­ta­len Pro­duk­ten kann dies durch Ana­ly­se­tools wie Goog­le Ana­ly­tics oder durch A/B‑Tests erfol­gen. Nach­dem die Daten gesam­melt und visu­ell dar­ge­stellt wur­den, müs­sen sie ver­wen­det werden, um Ver­hal­tens­mus­ter und ‑trends zu erken­nen. Nehmen wir das Bei­spiel einer Web­site mit einer Seite oder Funk­ti­on, die eine gerin­ge Nutz­er­bin­dung auf­weist. Durch UX-For­schung könn­te fest­ge­stellt werden, dass diese Seite erreicht wird, wenn Nutzer nach einer bestimm­ten Akti­on dort­hin navi­gie­ren, die Navi­ga­ti­ons­pfa­de jedoch nicht leicht ver­füg­bar oder sel­ten genutzt werden.

Ein tie­fe­rer Ein­blick in die Nut­zungs­trends, die über einen län­ge­ren Zeit­raum gesam­melt wur­den, kann auf­zei­gen, wie ein Pro­dukt oder eine Dienst­leis­tung im All­tag der Nutzer ver­wen­det wird. UX-For­scher sind in der Lage, wert­vol­le Ein­bli­cke in das Nut­zer­ver­hal­ten zu gewin­nen, die dann ihr Wis­sen dar­über erwei­tern, wel­che Teile des Pro­zes­ses Ver­bes­se­run­gen benö­ti­gen. Tra­di­tio­nel­le Beob­ach­tungs­me­tho­den lie­fern nicht die Ergeb­nis­se, die For­scher benö­ti­gen, um tief genug in das Pro­dukt ein­zu­tau­chen, aber sie sind sicher­lich nicht ohne Wert. Das ulti­ma­ti­ve Ziel der UX-For­schung ist es, pro­ble­ma­ti­sche Funk­tio­nen oder Aspek­te zu erken­nen und diese zu opti­mie­ren, um die Zufrie­den­heit der Nut­zer­er­fah­run­gen zu erhöhen.

Best Practices für UX Research

Hier sind eini­ge Best Prac­ti­ces für die Durch­füh­rung effek­ti­ver UX Research:

  1. Klare For­schungs­zie­le defi­nie­ren: Bevor Sie mit der For­schung begin­nen, defi­nie­ren Sie klar Ihre Ziele und was Sie ler­nen möch­ten. Dies wird Ihre For­schungs­me­tho­den lei­ten und sicher­stel­len, dass Sie rele­van­te Erkennt­nis­se sammeln.
  2. Eine Mischung aus qua­li­ta­ti­ven und quan­ti­ta­ti­ven Metho­den ver­wen­den: Kom­bi­nie­ren Sie Metho­den wie Nut­zer­inter­views, Umfra­gen, Usa­bi­li­ty-Tests und Ana­ly­sen, um sowohl tief­ge­hen­de Ein­bli­cke als auch brei­te Trends zu erfassen.
  3. Reprä­sen­ta­ti­ve Teil­neh­mer rekru­tie­ren: Stel­len Sie sicher, dass Ihre For­schungs­teil­neh­mer die Ziel­grup­pe in Bezug auf Demo­gra­fie, Ver­hal­tens­wei­sen und Bedürf­nis­se reprä­sen­tie­ren. Dies wird Ihnen hel­fen, genaue und rele­van­te Erkennt­nis­se zu sammeln.
  4. For­schung im Kon­text durch­füh­ren: Beob­ach­ten und inter­view­en Sie Nutzer, wann immer mög­lich, in ihrem natür­li­chen Umfeld, um zu ver­ste­hen, wie sie in rea­len Situa­tio­nen mit Ihrem Pro­dukt oder Ihrer Dienst­leis­tung interagieren.
  5. Offe­ne Fra­gen stel­len: Stel­len Sie beim Inter­view­en von Nut­zern offe­ne Fra­gen, die sie dazu anre­gen, ihre Gedan­ken und Erfah­run­gen in eige­nen Wor­ten zu tei­len. Ver­mei­den Sie sug­ges­ti­ve Fra­gen, die ihre Ant­wor­ten beein­flus­sen könnten.
  6. Daten sys­te­ma­tisch ana­ly­sie­ren: Ver­wen­den Sie einen struk­tu­rier­ten Ansatz zur Ana­ly­se der For­schungs­da­ten, wie z. B. Affi­ni­täts­map­ping oder the­ma­ti­sche Ana­ly­se, um Mus­ter und Erkennt­nis­se über meh­re­re Teil­neh­mer hin­weg zu identifizieren.
  7. Mit inter­dis­zi­pli­nä­ren Teams zusam­men­ar­bei­ten: Bin­den Sie Stake­hol­der aus ver­schie­de­nen Abtei­lun­gen wie Design, Pro­dukt­ma­nage­ment und Inge­nieur­we­sen in den For­schungs­pro­zess ein, um sicher­zu­stel­len, dass die Erkennt­nis­se geteilt und umge­setzt werden.
  8. Ite­rie­ren und tes­ten: Nut­zen Sie die For­schungs­er­geb­nis­se, um Design­ent­schei­dun­gen zu tref­fen und Pro­to­ty­pen oder Mock­ups zu erstel­len. Tes­ten Sie diese Lösun­gen dann mit Nut­zern, um Annah­men zu vali­die­ren und das Design zu verfeinern.
  9. Ergeb­nis­se effek­tiv kom­mu­ni­zie­ren: Tei­len Sie die For­schungs­er­geb­nis­se klar und über­zeu­gend mit den Stake­hol­dern, indem Sie visu­el­le und erzäh­le­ri­sche Tech­ni­ken ver­wen­den, um wich­ti­ge Erkennt­nis­se und Emp­feh­lun­gen hervorzuheben.
  10. Kon­ti­nu­ier­lich über­wa­chen und anpas­sen: UX-For­schung ist ein fort­lau­fen­der Pro­zess. Sam­meln Sie kon­ti­nu­ier­lich Nut­zer­feed­back und über­wa­chen Sie die Pro­dukt­nut­zung, um Ver­bes­se­rungs­be­rei­che zu iden­ti­fi­zie­ren und Ihren For­schungs­an­satz bei Bedarf anzupassen.

Durch die Befol­gung die­ser Best Prac­ti­ces kön­nen Unter­neh­men effek­ti­ve UX-For­schung durch­füh­ren, die zur Schaf­fung nut­zer­zen­trier­ter Pro­duk­te und Dienst­leis­tun­gen führt, die den Geschäfts­er­folg vorantreiben.

Potenzielle Herausforderungen in der UX-Forschung

  • Die rich­ti­gen Teil­neh­mer zu errei­chen kann schwie­rig sein: Jedes Pro­dukt hat eine bestimm­te Ziel­grup­pe, aber die Rekru­tie­rung von Teil­neh­mern, die diese genau wider­spie­geln, kann her­aus­for­dernd sein. Ohne die rich­ti­gen Teil­neh­mer ist das Feed­back zu Prä­fe­ren­zen und Ver­hal­tens­wei­sen wahr­schein­lich weni­ger wirkungsvoll.
  • Miss­kom­mu­ni­ka­ti­on: Wenn Team­mit­glie­der oder Teil­neh­mer Miss­ver­ständ­nis­se haben, kön­nen Feh­ler in die For­schung ein­ge­führt werden, was zu nomi­nal hilf­rei­chen oder feh­ler­haf­ten Ergeb­nis­sen sowie zu Metho­dik­feh­lern führt.
  • For­schung ist zeit­auf­wen­dig: Auf­grund der unter­schied­li­chen Aspek­te des For­schungs­pro­zes­ses kann UX-For­schung lange dau­ern. Dies kann schwie­rig sein, wenn es darum geht, lang­fris­tig alle erfor­der­li­chen Werk­zeu­ge und Res­sour­cen bereit­zu­stel­len, um den Fort­schritt aufrechtzuerhalten.
  • Res­sour­cen sind begrenzt: Viele Unter­neh­men wür­den gerne mehr Res­sour­cen für umfas­sen­de UX-For­schung auf­wen­den, sind aber häu­fig durch begrenz­te Res­sour­cen ein­ge­schränkt, ein­schließ­lich der not­wen­di­gen Aus­rüs­tung für Tests, Per­so­nal­ver­füg­bar­keit und ‑erfah­rung, finan­zi­el­len Aus­ga­ben und der Zeit, die zur Durch­füh­rung benö­tigt wird.
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