Redirects: Über die Relevanz aktueller URLs

Lese­dau­er: ca. 3–4 Minuten

Der Web­site-Relaunch ist fer­tig: Die Seite erstrahlt in neuem Design, die tech­ni­sche Umset­zung ist voll­bracht und die Web­sei­te geht live. Doch auf ein­mal sin­ken die Besu­cher-Zah­len immer wei­ter und die erhoff­te Lead-Stei­ge­rung bleibt aus. Woran kann das lie­gen? Der Grund könn­te feh­len­de Redi­rects sein. Daher soll­te direkt zu Beginn der Pla­nung eines Web­site-Relaunchs über eine Stra­te­gie für Wei­ter­lei­tun­gen nach­ge­dacht werden. 

 

Was sind Redirects?

Redi­rects, d.h. Wei­ter­lei­tun­gen, infor­mie­ren Such­ma­schi­nen über URL-Ände­run­gen auf einer Web­sei­te und sind somit von hoher Bedeu­tung für SEO (Such­ma­schi­nen­op­ti­mie­rung). Der User wird beim Auf­ruf der Web­sei­te dabei auto­ma­tisch auf eine ande­re Web­sei­te wei­ter­ge­lei­tet, ohne sel­ber aktiv werden zu müs­sen. Die Wei­ter­lei­tung kann je nach Kon­fi­gu­ra­ti­on unmit­tel­bar oder nach einem fest­ge­leg­ten Zeit­raum rea­li­siert werden. Das bedeu­tet, der User hat kei­nen Ein­fluss auf die Wei­ter­lei­tung und bemerkt die URL-Ände­rung auch gar nicht unbe­dingt. Es gibt zwei grund­sätz­li­che Arten von Redi­rects, 1. Ser­ver­sei­ti­ge Redi­rects, die über den Ser­ver lau­fen oder 2. Cli­ent­sei­ti­ge Redi­rects, die über den Cli­ent, also z.B. Inter­net­brow­ser auf dem Com­pu­ter, gesteu­ert sind. Dabei emp­feh­len Such­ma­schi­nen wie Goog­le gene­rell ser­ver­sei­ti­ge Redi­rects, da cli­ent­sei­ti­ge Redi­rects zunächst noch kurz die ursprüng­li­che URL laden bevor die Wei­ter­lei­tung statt­fin­det, was eini­ge Sekun­den dau­ern und zur Ver­wir­rung der User füh­ren kann. 

 

Wichtigste Weiterleitungsarten: 301 und 302

301-Redi­rect und 302-Redi­rect sind die am häu­figs­ten ver­wen­de­ten Wei­ter­lei­tungs­ar­ten. Hier eine kurze Beschrei­bung ihrer Funktionsweise:

  • 301: eine per­ma­nen­te Wei­ter­lei­tung, die die Auto­ri­tät an die neue URL wei­ter­gibt, die wich­tigs­te Art der Wei­ter­lei­tung bei Web­site-Migra­tio­nen. Tote Links kön­nen per 301-Redi­rect wie­der auf ein neues Ziel umge­lei­tet werden bzw. ent­ste­hen durch die Wei­ter­lei­tung erst gar nicht. Mit einem 301-Redi­rect kön­nen Web­sei­ten außer­dem von einem Pro­to­koll wie http auf https umge­lei­tet werden.
  • 302: eine tem­po­rä­re Wei­ter­lei­tung, die es ermög­licht, die alte URL trotz der Wei­ter­lei­tung indi­ziert zu lassen (es sei denn, sie bleibt zu lange bestehen, dann wird sie als 301 behan­delt). Die Berech­ti­gung wird nicht an die neue Seite wei­ter­ge­ge­ben, da sie nur tem­po­rär sein soll. 

 

Warum sind Redirects wichtig?

Ohne Wei­ter­lei­tun­gen werden die Plat­zie­rung einer Web­sei­te in der orga­ni­schen Suche und die all­ge­mei­ne Benut­zer­freund­lich­keit gefähr­det. Aus der Sicht der Such­ma­schi­nen sind plötz­lich alle (oder die meis­ten) URLs defekt, so dass Landing Pages nicht mehr die Such­an­fra­gen beant­wor­ten, die sie frü­her beant­wor­te­ten. In die­sem Fall kann die Web­sei­te nicht mehr für diese Such­an­fra­gen gerankt werden, sodass die Plat­zie­rung ver­lo­ren geht, die über Jahre hin­weg auf­ge­baut wurde. Selbst wenn Inhal­te und Landing Pages der frü­he­ren Web­sei­te auf der neuen Seite vor­han­den sind, wird es eini­ge Zeit dau­ern, die Ran­kings wie­der von Null an aufzubauen. 

Alle Back­links, die von ande­ren Web­sites auf die alte Web­sei­te ver­wie­sen haben, werden nun eben­falls zu toten Links — auch dies wirkt sich nega­tiv auf die Domain und damit auf die Plat­zie­rung in den Such­ma­schi­nen aus. Die Web­sei­te ist keine ver­läss­li­che Quel­le mehr für diese Infor­ma­tio­nen. Schließ­lich füh­ren nicht mehr exis­tie­ren­de Links auch zur Frus­tra­ti­on der Nutzer, wodurch poten­zi­el­le Kun­den ver­lo­ren gehen können. 

 

How to: Weiterleitungen implementieren

Es soll­ten Dupli­ka­te ver­mie­den werden, indem URLs mit einem nach­ge­stell­ten Schräg­strich auf URLs ohne nach­ge­stell­ten Schräg­strich umlei­ten (lichtblick.digital/karriere/ wird zu lichtblick.digital/karriere). Eine URL mit Groß­buch­sta­ben kann bei­spiels­wei­se auf eine URL mit Klein­buch­sta­ben umge­lei­tet werden (lichtblick.digital/KARRIERE wird zu lichtblick.digital/KARRIERE), da bei URLs die Groß- und Klein­schrei­bung eine Rolle spielt. Außer­dem soll­ten Ände­run­gen an Struk­tur und Inhal­ten einer Web­sei­te bei Wei­ter­lei­tun­gen berück­sich­tigt werden — am bes­ten schon im Vor­aus, bei der Pla­nung der neuen Webseite: 

  • Inhalt und Web­site-Archi­tek­tur: Ver­gleich der aktu­el­len und geplan­ten Struk­tur. Gege­be­nen­falls soll­ten Sei­ten ent­fernt werden. 
  • Benut­zer­freund­lich­keit (UX): Ver­än­de­run­gen der Navi­ga­ti­on, Kate­go­ri­sie­rung, inter­nen Ver­lin­kung etc.; Gelan­gen die Nutzer schnell und kom­for­ta­bel zu den für sie rele­van­ten Inhalten? 
  • Key­word-Ran­kings: Erhalt der Sei­ten, die für wich­ti­ge Key­words in der Such­ma­schi­ne ran­ken. Bereits bei der Pla­nung der Inhal­te für die neue Web­sei­te soll­ten künf­ti­ge Mög­lich­kei­ten und Key­words berück­sich­tigt werden.
  • Page Aut­ho­ri­ty und Back­links: Die Ver­trau­ens­wür­dig­keit einer Web­sei­te steht und fällt mit Ver­lin­kun­gen zu ande­ren qua­li­ta­ti­ven Web­sei­ten. D.h. einer­seits ist es wich­tig, dass ande­re Web­sei­ten auf die eige­ne Seite ver­lin­ken, ande­rer­seits ist dies nur wirk­lich vor­teil­haft, wenn es sich dabei auch um Sei­ten mit hoher Page Aut­ho­ri­ty handelt. 

 

Fazit: Weiterleitungen von Anfang an in die Projektplanung einschließen

Die Stra­te­gie für die Wei­ter­lei­tung muss von Anfang an bei jedem Web­site-Pro­jekt berück­sich­tigt werden. Es soll­te genü­gend Zeit dafür ein­ge­plant werden, um bei Bedarf Ände­run­gen an Design und Ent­wick­lung vor­zu­neh­men. Bei Lichtblick bespre­chen wir die pas­sen­de Wei­ter­lei­tungs­stra­te­gie bereits in der Kon­zep­ti­ons­pha­se mit unse­ren Kunden. 



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